20.08.2015 Jaca bis Santa Cilia de Jaca

Der Weg führte uns heute fast die ganze Zeit in Sichtweite der Straße über steinige Strecken durch die heiße spanische Landschaft. Wir vermissen das frische französische Grün, die herrlichen einsamen Wege ohne Straßenlärm und haben stattdessen brütende Sonne und staubige Wege.

Wir sind schon mittags in der Herberge angekommen und hatten diese für uns ganz allein, können so dieses kleine niedliche Dorf genießen und Pause machen.

Für mich ist heute großer Waschtag, meine Hose muss dringend mal geschrubbt werden, nachdem Herumgerutsche auf dem Boden in Frankreich und schweißtreibenden Tagen hier in Spanien, dieser Tag ist perfekt dafür.

Heute abend in der Herberge sind wir sogar schon 5 !!! Pilger.

19.08.2015 Castiello de Jaca vor der Ermita de Jaca

Castiello de Jaca

Hier in Castiello de Jaca kreuzen wir den Weitwanderweg GR15 Senda Prepirenaica, der parallel zum GR 10  und GR11 verläuft, aber nicht ganz so anstrengend ist. Gabas steht zwar auf dem Streckenplan dieser Tour, aber leider nicht Formigal, ansonsten wäre das eventuell die Weiterführung des GR108A ab Gabas. Nach weiteren Recherchen zu Hause hat sich herausgestellt, die anschließende Streckenführung verläuft durch das "Valle de Tena".

In Santa Cilia können wir unser Zelt, die Isomatten und Schlafsäcke lassen und so morgen mit leichtem Gepäck zum Kloster laufen.

 Insgesamt finden wir hier etliche Hinweise auf den Jakobsweg. Nur die Kilometerhinweise, wie weit es noch bis Santiago ist, nerven allmählich. Seit dem Somportpass zeigt man uns: noch 858 km, 857 km, 856 km, ...

Also rückwärts zählen können wir auch, wir finden das etwas übertrieben. Umso schöner sind die künstlerischen Einfälle der Anwohner vom Weg.

20.08.2015 Ermita de San Cristobál


nochmal die
Ermita de San Cristobal (gestrige Etappe)
Leider wissen wir zu wenig über diese Ermita, unsere Wegbeschreibung gibt nur das Nötigste an Informationen her.

Hier in Spanien werden die Autofahrer mit großen Schildern auf Pilger aufmerksam gemacht, weil wir immer wieder die Landstraße kreuzen müssen. Auch das hat sich in den letzten 10 Jahren verändert. Damals waren derartig große Schilder eher eine Ausnahme und wurden freudestrahlend umhergezeigt, heute finde wir sie alle paar Kilometer. Auch die Straße ist breiter geworden, oder täuscht mich hier meine Erinnerung?

20.08.2015 bis Santa Cilia de Jaca


Wir werden von künstlerisch gestalteten Pilger unterwegs begleitet, oder sind es Vogelscheuche? Auf jeden Fall begrüßt uns in Santa Cilia ein lebensgroßer Pilger aus Beton.


Die heutige Etappe war wieder sehr heiß, hier genießen ein paar Rentner auf einem leicht schattigen Dorfplatz die Mittagsruhe. Allerdings ist das Dorf auch zu anderen Tageszeiten sehr ruhig, aber das bemerken wir erst später.

20.08.2015 Santa Cilia de Jaca

Von hier sehen wir noch einmal die Gebirgskette, über die wir gekommen sind. Sogar von hier sieht man, daß Spanien unter Trockenheit leidet. Der Blick von der französchen Seite erschien in einem völlig anderen Licht.


 
 

20.08.2015 Santa Cilia de Jaca


Heute erzählt uns ein spanischer Pilger, daß der Camino Francés total überfüllt ist und auch der Camino del Norte ist proppe voll, die Leute schlafen in den Straßen, weil es nicht genügend Unterkünfte gibt. Für uns wäre das kein Problem, wir haben unser Zelt immer noch im Rucksack, obwohl das hier überflüssig ist.

Wir sind schon mittags hier angekommen, Tina macht erstmal Siesta, ich wasche meine Klamotten, insbesondere meine Hose hat es nötig. Nach den schweißtreibenden zwei Tagen hier in Spanien und dem Herumgerutsche auf dem Boden in Frankreich halte ich das für angebracht.

Heute abend sind wir tatsächlich 5!!! Pilger am Tisch. Für diese Tour ist das schon viel. Auch das war bei meiner ersten Camino-Tour hier anders. Insgesamt haben sich die Pilgermassen scheinbar auf Roncesvalles verlagert, und das obwohl Paulo Cuelho die Strecke ab dem Somport-Pass beschreibt.