22.08.2015 von Santa Cruz bis Puente la Reina de Jaca


Unsere heutige Etappe ist kurz, kurz vor Mittag sind wir in Santa Cilia de Jaca um unsere Sachen aus dem Spint zu holen und am frühen Nachmittag sind wir in Puente la Reina de Jaca, wo wir unsere diesjährige Etappe beenden müssen, weil wir ansonsten unser Flugzeug verpassen. Tina hat die Handwerker zu Hause und ich muss mich leider wieder an meinen Arbeitsplatz begeben. Aber vielleicht sollte ich hier lieber schreiben: ich darf mich wieder an meinen Arbeitsplatz begeben.

Tina fotografiert schon die ganze Tour unterwegs jede Blume, die ihr unbekannt vorkommt. Obwohl sie viele kennt bleibt doch wenig Gelegenheit, diese zu fotografieren. Insgesamt sind wir erschrocken, wie wenig Natur wir Europäer auf unserem Kontinent übrig gelassen haben. Insbesondere vom Flugzeug ließ sich das am besten beobachten, aber auch hier auf den Wegen können wir feststellen, das unberührte Natur rar geworden ist.

22.08.2015 auf dem Weg nach Puente la Reina de Jaca


Tiere, die nicht zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt werden sehen wir so gut wie gar nicht, eine seltene Ausnahme ist hier dieser Schmetterling. Außerdem sehen wir auf dieser Strecke im landschaftlichen Schutzgebiet noch viele kleine Hüpfer, die in die Höhe springen und dann mit den blauen Flügeln schlagen, um kurz darauf wieder zu landen und zum erneuten Sprung anzusetzen. Sie sind viel zu schnell für unsere Kamera und haben die perfekte Tarnung zwischen Sand und Steinen, wenn sie nicht zufällig ihre Flügel ausbreiten.

22.08.2015 auf dem Weg nach Puente la Reina de Jaca

In Frankreich sahen wir hauptsächlich Kühe, Rinder und Pferde, die sich frei auf den häufig nicht eingezäunten Weiden bewegen konnten. Hier in Spanien sind es Schafe, die in großen Herden umherziehen.

Kurz vor dem Dorf hat uns der Aragón wieder. Das riesige Flussbett ist nur in der Mitte mit Wasser gefüllt, ansonsten finden sich dort jede Menge Steine.
Die letzten Kilometer des Weges können wir noch direkt am Bachlauf genießen.

22.08.2015 kurz vor Puente la Reina de Jaca

An diesen Steinmännchenwald kann ich mich gut erinnern, auch er ist gewaltig gewachsen, sogar über den Weg hinaus auf die andere Seite. Die Steinmännchen linksseitig des Weges sind jünger als die auf der rechten Seite. Es scheint, daß jeder Pilger, der hier vorbeikommt, ein Steinmännchen bauen kann. Die Menge ist so gigantisch, daß sich nur schwer auf den Fotos erkennen läßt, dass es sich um gestapelte Steine handelt. Ich nehme mir vor, Steinmännchen  stapeln zu üben, damit ich für den nächsten Camino besser gewappnet bin und mich daran beteiligen kann.

Bemerkenswert ist, daß diese Steine auch bei Sturm aufeinander bleiben, sonst hätte dieses Feld in den letzten 10 Jahren nicht so enorm wachsen können.